5 Tage Wahnsinn

17.01.2021 09:05

 5 Tage Wahnsinn

Im Sommer letzten Jahres stand mein Urlaub an und das hieß 5 Tage angeln.

Ich denke, ihr könnt Euch gut vorstellen, wie ich mich darauf freute.

Leider musste ich meine geplante Session durch familiäre Umstände ein wenig anpassen. Das geplante „back to the nature“, also wirklich irgendwo im nirgendwo, musste warten. Somit zog es mich an ein mir bekanntes Gewässer, wo doch sehr hoher Angeldruck herrschte.

Da ja dieser See hoch frequentiert war, entschied ich mich für das Fallenstellen als Taktik. Mein Ziel war es, durch wenig, aber hochwertiges Futter an die Fische zu kommen.

An einem Donnerstagmorgen ging es los. Im Gepäck hatte ich unseren MaximumQ. Ein Köder, der mich in der Vergangenheit schon auf voller Länge überzeugte und für mich die Instantwaffe Nr.1 ist.

Seine Bestandteile und das Nährwertprofil sind absolut überzeugend.

Ich liebe Leber- und Insektenboilies und dieser kombiniert einfach alles, was für mich in einen Top Köder gehört.

Dazu machte ich mir einen Stickmix aus gecrushten Boilies, Seidenraupen und Chili. Mit CSL, Leberliquid und Thunfisch rundete ich die ganze Sache ab.

An dem See angekommen, wurde der Platz bezogen, ich hatte mich für die Kopfseite entschieden.

Denn dadurch hatte ich viele Möglichkeiten. Die linke Seite bot harten Boden mit Spots wie Plateaus und Kanten. Rechts war Freiwasser ohne Struktur, dafür aber mit leicht schlammigen Boden.

Ich entschied mich, zwei Ruten rechts ins Freiwasser zu katapultierten. Gestaffelt auf wechselnde Distanzen, um mögliche Zugrouten zu finden. Als Köder kamen Sinker in 16mm ans Haar und jeweils eine Handvoll MaximumQ drumherum.

Die anderen zwei Ruten platzierte ich Links. Eine am seitlich liegenden Ufer vor einem Busch an einer steilabfallenden Kante in 2,5m Tiefe. Die letzte platzierte ich ca. 60m entfernt auf einer Sandbank in 1m Tiefe.

Beide mit einem Snowman, jeweils mit einen gelben und einen pinken Popup garniert. Als Beifutter kam jeweils nur ein PVA Stick zum Einsatz.

Keine 2 Stunden lagen die Ruten, da meldete sich der Bissanzeiger von der Sandbankrute mit einem Fallbiss. Als ich die Rute aufnahm, hatte ich ein komisches Gefühl. Nach dem ersten Kontakt merkte ich, dass es kein Karpfen war und kurze Zeit später kam ein Blesshuhn zum Vorschein.

Na toll, wenigstens sauber gehakt, dachte ich. Der Vogel wurde prompt abgehakt und verschwand mit Vollgas in Richtung gegenüberliegendes Ufer.

Die Rute wurde wieder mit einem Stick bestückt und fand ihren Platz wieder auf der Sandbank.

Danach blieb es erst einmal still. Die Nacht brach an und ich legte mich schlafen.

Morgens gegen halb fünf meldete sich die Uferrute mit einem Fullrun und riss mich aus dem Schlaf. Ein spritziger Satzer fand den Weg in meinem Kescher.

Mittags entschloss ich mich die Ruten neu zu machen. Alle Ruten wurden frisch bestückt und fanden wieder ihren Platz. Die beiden rechten Ruten wurden wieder auf verschiedene Entfernungen geworfen, eine Handvoll Boilies drumherum und los ging es.

Und es ging los, die Uferrute pfiff kurz danach ab. Da war wieder ein Satzer dem Köder verfallen. Beim Releasen lief dann endlich einer der Freiwasserruten ab. Einer der Besseren landete im Netz.

Beide Ruten wieder startklar gemacht und schon ging die Sandbankrute los. Ein schöner Spiegler kam zum Vorschein.

Am Nachmittag besuchte mich ein Kollege von seiner Session und überließ mir sein Restbestand an Tigernüssen und Hanf. Ich entschloss mich, die Uferrute unter Futter zu setzen. Chili, Liquid und halbierte MaximumQ’s dazu und am Abend lief ich rüber um ein paar Kellen zu verteilen.

Leute, ich weiß nicht, wie ich das noch in Worte fassen soll, was ab diesen Abend abging. Als hätte irgendjemand den Schalter umgelegt. Es ging danach Schlag auf Schlag. Rute auf Rute. Egal ob auf dem kleinen Futterplatz, der von sehr vielen kleinen Karpfen frequentiert wurde (ich muss da wohl mitten auf dem Schulhof gefüttert haben) oder die Ruten im Freiwasser mit dem Stickmix und ein paar Kugeln dazu. Alle Ruten liefen quasi im Minutentakt ab. Die Bedingungen waren einfach perfekt. Es schien, als hätte der Großteil der Fische sich in dieser Seehälfte aufgehalten.

An das Schlafen war die nächsten Tage nicht mehr zu denken.

Es war der pure Fangrausch, Doppelläufe und sogar ein Dreifachlauf waren dabei. Im Freiwasser wurden nur noch Boilies großflächig verteilt und Ruten drauf. Irgendwo ging immer einer.

Die Uferrute wurde nach jedem Fisch mit einer Kelle Futter am Laufen gehalten.

An meiner Taktik hab ich nicht mehr eisern festgehalten. Es lief einfach.

Einzig und allein die Sandbank war der Spot, der so gar nicht lief. Ab und an meldete sich da auch einer, aber es war mehr die Ausnahme. Ich denke, das lag daran, dass dieser Spot hart beangelt wird und die Fische diesen mieden.

Die Vorräte an MaximumQ schwanden Tag für Tag und brachten mir bis Montag unzählige Fische. Von klein bis groß war alles dabei. Nur der insgeheim erhoffte 20kg Fisch lies leider auf sich warten.

Aber das wäre jammern auf hohem Niveau.

Als ich am Montag völlig erschöpft, aber voller Zufriedenheit und Glück zusammen packte, lies ich diesen Wahnsinn noch einmal Revue passieren. Mir wurde klar, dass ich so etwas so schnell nicht noch einmal erleben werde. Es war alles perfekt. Die Bedingungen am Wasser hätten nicht besser sein können. Mir fiel auf das ein Großteil der gefangenen Fische Spiegler waren. Was doch ungewöhnlich ist, da hier vermehrt Schuppis gefangen werden.

Ob es an den Boilies lag oder die dort herrschenden Bedingungen? Man kann darüber spekulieren.

Mein Vertrauen in dem MaximumQ wurde damit aber definitiv noch einmal verstärkt!

Grüße Markus


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