Neue Wege - altes Vertrauen!

24.05.2021 10:47

Wer kennt es nicht -> immer mehr Verbote, immer weniger legale Angelplätze an den schönsten Seen. Eine neverending Story, die schon sehr lange nervt…Es war letztes Jahr im Oktober, als wieder eine Session vorbereitet wurde. Das Ziel war klar, doch welche Stelle? Viel Auswahl gab es nicht, es blieb nur noch eine einzige Stelle über. 5 Nächte sollten es werden. Die ersten 3 Nächte waren ohne jeglichen Piep, aber aufgeben stand nicht zur Debatte.

Am Abend bei einem Bier und Fachsimpeln kam der Gedanke „Wie schön wäre es, wenn man einfach überall angeln könnte?“  Nach kurzer Zeit kam mir dann ein Gedanke und ich sagte zu meinem Kumpel Kalle „nächstes Jahr kaufen wir uns eine Plattform!“. Wie sollte es auch anders sein -> gesagt getan! Nun kam der Winter und es war genug Zeit, alles vorzubereiten und zurecht zu bauen.
 

Schnell merkten wir jedoch, was für ein Rattenschwanz an einer Plattform hängt: vom passenden Zelt angefangen über Liege, Ankerstangen usw. Die Liste wurde immer länger. Egal, nun haben wir uns das in den Kopf gesetzt und es musste alles her, was benötigt wird. Die Brieftasche weinte. Ein paar Wochen vergingen, bis endlich alles soweit fertig war, jetzt hieß es warten, das das Frühjahr kommt.

Dann war der Tag endlich gekommen! Es war Montag, bestes Wetter, 21 Grad und Sonnenschein. So machten wir uns auf den Weg zum großen neuen Ziel -> Plattform-Angeln.

Am Gewässer angekommen bauten wir in aller Ruhe auf die Aufregung auf die neue Herausforderung war deutlich zu spüren und schon ging es los.

Am ersten Spot angekommen setzten wir unsere Ankerstangen, richtet alles auf unseren Plattformen her und tranken erst einmal zusammen ein kaltes Bier. Nach der kurzen Pause nun aber schnell die Ruten raus. Die Spots waren schnell gefunden und es lief fürs erste Mal recht gut. Am ersten Morgen Nach einer durchwachsenen Nacht, dann die erste Aktion an meiner Rute, welche ich im Flachwasser mit einem 24iger MaximumQ bestückt hatte, glitt mir ein schöner Schuppi über den Kescherrand.

Was für ein herrliches Gefühl, an einem 600Ha See von der Plattform aus den ersten Fisch in den Händen halten zu können. Kalle hatte außer Brassen leider keine Aktion. Nach kurzem Hin und Her überlegten wir uns zu mooven, entschieden uns aber, dem Spot noch eine Nacht zu geben.
 

Am nächsten Morgen, nach einer erfolglosen Nacht bei einer Tasse Kaffee, überlegten wir, wo wir jetzt ankern sollten, was uns nach dem Wetterwechsel und 600ha großem Gewässer gar nicht so leicht fiel wie erwartet. Wir entschieden uns für eine große Flachwasserbucht. Also hieß es: Ruten raus, Ankerstangen raus und los. Ca. 2 km lagen vor uns. Am Ziel angekommen hatten wir ein breites Grinsen im Gesicht, wie einfach doch alles sein kann.

Plätze gesucht - Plätze gefunden, das Wetter änderte sich schlagartig und damit auch unsere Laune. Fragen über Fragen: Schlägt der Wetterwechsel den Fischen auf den Magen? Wie wird die erste Nacht bei Regen und Sturm wohl werden? Mit einem mulmigen Gefühl begaben wir uns in die Nacht. An Schlaf war kaum zu denken und ein bisschen wackelten die Knie nun doch.

Ca. 3.00 Uhr dann die erste Aktion bei Kalle, der Fisch zog sofort ins Schilf und so verlor er ihn leider. Mist!

Die Nacht war rum, die Augen schwer. Der Blick auf die Wetter-App und die Kontrolle der restlichen 5 Futterplätze lies unsere Laune weiter sinken.
Aber hey, wir waren doch so flexibel! Kurzer Hand später entschieden wir uns, eine relativ tiefe Bucht zu befischen. Los ging es den See aufwärts, dem Wind entgegen und die nächsten 3km mit der Plattform im Schlepptau.

Zwei Nächte lagen noch vor uns. Wir wollten so viel wie möglich befischen und entschieden uns da durch nicht wie die letzten Nächte zusammen zu stehen. Ruten raus und ab in die Nacht, völlig K.O. legten wir uns gegen 20.00 Uhr ins Bett. Meine Ruten bestückte ich alle mit einem 24iger MaximumQ + kleinem Poppi. Als Futter diente der Natural Fish Boilie.

Maximum Q Hookbaits

Grade eingeschlafen schrie gegen 22.00 Uhr dann die Funkbox. Raus aus dem warmen Bett und rein in Wind und Regen. Ohne große Probleme konnte ich den Fisch keschern. Und dann ging es Schlag auf Schlag, die Futterplätze wurden angekommen, die Ruten liefen und so konnte ich zum Morgengrauen den dritten Fisch landen. Am Nachmittag konnte sich Kalle dann auch endlich entschneidern.

Der letzte Abend brach an, alles noch einmal scharfgemacht, in Gedanken schon am lästigen Einpacken. Schon ging es ab in die Koje, um morgen fit zu sein. Pünktlich 0.00 Uhr piepte es bei mir erneut. Ab ins Boot, dem Fisch entgegen. Nach der ersten Flucht war klar -> das ist kein Kleiner, mit zitternden Knien  und dem Regen im Gesicht fiel die Anspannung sichtlich von mir ab, als der gute Bursche im Netz war. Der Blick in den Kescher lies mich stauen „,Boah, was für ein Brett“.

Was war das für ein letzter Abend, was für ein Abenteuer, es passte einfach alles. Es waren 6 aufregende Tage, wo wir wieder einiges dazu gelernt haben. Alles in allem muss ich gestehen, war die ganze Umsetzung mit der Plattform doch schwieriger als gedacht, aber die Arbeit war es definitiv wert. Ab jetzt gehts es vorwärts! Getreu dem Motto:

Neue Wege, altes Vertrauen!

Euer Thomas


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